| Jeder hat so seine eigenen Träume, was er dann im Rentenalter verwirklichen möchte. Einer möchte reisen oder im Garten buddeln, ein Anderer öfter in´s Kino gehen oder sonstigen Hobbys nachgehen. Es gibt aber auch Menschen, denen fehlt dann ihre Arbeit. Heute gibt es aber auch viele Menschen, die diese Wahlfreiheit nicht haben. Der Grund: obwohl sie fast ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben, reicht die Rente nicht, um ein wenn auch einigermaßen genügsames Leben zu führen.
Nun zu meinen Träumen: Ich wollte reisen, lesen, mich mit Freunden treffen, ab und zu mal ausgehen, mich ehrenamtlich um den Tierschutz, insbesondere um Katzen, kümmern. Aber das meiste davon wird nicht in Erfüllung gehen. Warum eigentlich?…………
Mit knapp 16 habe ich meine Lehre als Arzthelferin begonnen. Der Verdienst in dem Beruf war nie so besonders gut, aber es hat gereicht. Mit Anfang 20 bin ich dann nach Berlin gezogen, zum einen der Liebe wegen und zum anderen der Atmosphäre und der sozialen Leistungen wegen, die es in Berlin damals gab. Es war eine sehr schöne Zeit. Ich habe dort Freunde gefunden, die mir jetzt unendlich fehlen, denn nach 33 Jahren Berlin bin ich vor 7 Jahren einer Arbeitsaufnahme und der Familie wegen zurück nach Hannover gezogen. Ich habe dort noch einmal ganz von vorne angefangen. Ich wollte mir dort halt ein gemütliches Heim schaffen, noch ein paar Jahre arbeiten, mit meiner Familie mehr Kontakt haben, aber auch öfter nach Berlin fahren und mit meinen Freunden was unternehmen.
Aber alles ist ganz anders gekommen. Warum?
In Hannover habe ich in den 7 Jahren keine Freunde gefunden, auch von Seiten der Familie entwickelte es sich nicht so, wie gehofft, Familie kann man sich halt nicht aussuchen. Sicher gibt es hier einige wenige Menschen, die mir wohlgesonnen sind, aber das reicht nicht aus.
Nachdem ich im letzten Jahr meinen quasi endgültigen Rentenbescheid bekommen habe, hat es mir dann schier die Beine weggehauen: 950€ Brutto, davon gehen noch ca. 100 für Krankenkasse und Pflegeversicherung ab. Im Klartext heißt das, ich kann meine jetzige Miete nicht mehr aufbringen, d.h. ich muss raus! Weil ich 6 qm zu viel habe, werde ich zu wenig bzw. kein Wohngeld bekommen. Die Möglichkeit, eine bezahlbare Wohnung im Umland von Hannover zu finden, würde dazu führen, dass ich total vereinsame und dort auch kaum eine Zuverdienstmöglichkeit finde, um finanziell zu überleben und eventuell etwas zurücklegen zu können, falls mal etwas kaputt geht oder für Zeiten in denen ich nicht mehr arbeiten kann.
Dass ich im Alter bescheiden würde leben müssen, war mir seit einigen Jahren klar, aber dass es so schlimm kommt, hätte ich mir nicht träumen lassen. Diese Existenzängste sind schlimm.
Als ich das alles begriffen hatte, was auf mich zukommt, habe ich erst mal fürchterlich geweint. Das bringt zwar Erleichterung, aber keine Erkenntnisse, die kamen dann später. Ich habe mein Leben weiter eingeschränkt, meinen Sparbetrag erhöht, um auf einen Umzug zu sparen, und aufgehört, meine noch immer unfertige Wohnung weiter auszustatten. Ich habe mir gesagt, nun habe ich über 7 Jahre in einer unfertigen Wohnung gelebt, sozusagen auf einer Baustelle, da kommt es auf ein Jahr mehr auch nicht an.
Wie sehen jetzt meine Rentnerträume aus?
Ich möchte zurück nach Berlin, zu meinen Freunden, zu meinen sozialen Kontakten, zu den schönen Dingen in meinem Leben. Ich habe dort Hilfe, auch wenn es um handwerkliche Dinge geht, um ein gemütliches Heim zu erschaffen, aber auch sonst Hilfe in vieler Hinsicht, und ich finde dort sicher eine Zuverdienstmöglichkeit.
Ich bin für jede Hilfe, also auch Anregungen, bei der Wohnungs- und Minijobsuche dankbar.
Kontakt: rentnertraum@t-online.de |
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